Über die Zahlenspiele des Bürgermeisters

Bei der gemeinsamen Sitzung des Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss am vergangenen Donnerstag wurde seitens Bürgermeisters und Verwaltung mehrfach missverständlich aus der Studie des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz zur Flächenanalyse Windenergie zitiert.

Die Studie verdeutlicht die unterschiedlichen Potentiale für Windenergieanlagen. Sie kommt zu dem Schluss, dass der Rhein-Sieg-Kreis ein Potenzial von 1.000-5.000 Hektar für Windenergieflächen hat. Dies entspräche 0,9 bis 4,3 Prozent der Kreisfläche. Da keine Region mehr als 75 Prozent ihrer Fläche nutzen soll, lässt sich diese Prozentzahl auf 0,7-3,2 Prozent herunterbrechen. Auch fällt beim Blick auf die Abbildung der Flächenpotentiale nach Landkreisen auf, dass der Rhein-Sieg-Kreis lediglich ein mittleres Flächenpotential aufweist. So bestehen u.a. in der Eifel deutlich größere Potentiale, die in den Blick genommen werden müssen.

Die Studie ermittelt folglich lediglich das Flächenpotential zur Windenergienutzung in Nordrhein-Westfalen, legt aber keinerlei verbindliche Zielwerte fest. Die Ausbauziele der Landesregierung legen für den Regierungsbezirk Köln ein Ziel von 2,13 Prozent der Flächen fest. NRW-weit sollen bis 2025 1,8 Prozent der Flächen für Windenergie zur Verfügung stehen – bundesweit bis zu 2,2 Prozent. So stellt FDP-Ratsmitglied Christian Koch fest: „Die Studie hat bis dato keinerlei Auswirkung auf die Ausbauziele der Landesregierung. Es ist ein Unding, dass hier, ob beabsichtigt oder nicht, falsche Tatsachen zur Untermauerung der eigenen Position missbraucht werden.“

Als FDP Bornheim werden wir weiterhin dafür kämpfen, dass die Ville als artenreiches Naherholungsgebiet erhalten bleibt. „Es ist vollkommen überzogen, dass nun 5,2 Prozent der Bornheimer Fläche berücksichtigt werden sollen, wenn nur deutlich weniger ausgewiesen werden muss. Mit diesem Aktionismus schafft man keine notwendige Akzeptanz für die Windenergie. Als FDP werden wir weiterhin für den Schutz der Ville eintreten. Mit 2,8 Prozent Anteil an der Stadtfläche ist eine mögliche Konzentrationszone in der Rheinebene mehr als ausreichend“ so Christian Koch.

Unter ville-schuetzen.de wurde eine Homepage zur Information der Bürgerinnen und Bürger eingerichtet.