Empörung über „Feldzug“ von Verdi gegen den Bornheimer Einzelhandel

Petra Heller, gemeinsame Bürgermeisterkandidatin von CDU, UWG und FDP im Gespräch mit Bornheimer Einzelhändlern. 

Die Fraktionen von CDU, UWG und FDP im Rat der Stadt Bornheim zeigen sich entsetzt über die Ankündigung der Gewerkschaft Verdi, eine Klage gegen die verkaufsoffenen Sonntage im Herbst und Winter in Betracht zu ziehen.

„Nachdem Verdi bereits 2019 immer wieder juristische Nadelstiche gegen den Bornheimer Einzelhandel gesetzt hat, soll dieser Feldzug nun offenbar weiter gehen“, so Hans-Gerd Feldenkirchen, Fraktionschef der UWG. Die Sonntagsöffnung anlässlich der Kirmes im September und beim Weihnachtsmarkt im Dezember seien seit Jahrzehnten Tradition und als Stärkung der kleinen Geschäfte vor Ort „2020 so dringend nötig wie nie zuvor“. Solche Events sorgten für Frequenz und Umsatz, „sie spülen Geld in die Corona-bedingt leeren Ladenkassen“, sagt Feldenkirchen.

Jörn Freynick, FDP-Landtagsabgeordneter und Vize-Bürgermeister der Stadt Bornheim ergänzt: „Im Landtag und im Rathaus versuchen wir alles, was in unserer Macht steht, um den lokalen Einzelhandel in Zeiten der Corona-Krise zu schützen: Finanzielle Soforthilfen, Kredite, Beratung beim Online-Handel, Öffentlichkeitsarbeit und ganz aktuell eine vorsichtige Öffnung der Geschäfte nach dem Lockdown – wir investieren Geld, Zeit und Mühe, damit Arbeitsplätze und Einkaufsmöglichkeiten bei uns vor Ort erhalten bleiben.“ Dass ausgerechnet eine Gewerkschaft in dieser Krise nichts besseres zu tun habe als Arbeitsplätze im Handel durch das Verbot von Veranstaltungen zu gefährden sei „schäbig und rücksichtslos.“

Die CDU-Fraktionsvorsitzende und Vize-Bürgermeisterin Petra Heller kündigt an, dass man einen gemeinsamen Protestbrief aller Fraktionen des Rates plane: „Jetzt ist nicht die Zeit für Parteipolitik, sondern für eine gemeinsame Aktion des Stadtrats. Wir laden alle Fraktionen dazu ein, gemeinsam gegen die absurde Position von Verdi zu protestieren.“ Dass Arbeitnehmervertreter die Interessen von Arbeitnehmern mutwillig gefährden, dürfe nicht unwidersprochen bleiben. „Geschäftsinhaber kämpfen um ihre Läden und gemeinsam mit ihren Mitarbeitern um hunderte Jobs im Einzelhandel. Es kann nicht sein, dass sich alle gemeinsam gegen die Krise stemmen und gleichzeitig Verdi dieses Engagement mit Füßen tritt“, so Heller.